vgbe – Instandhaltung in Kraftwerken, 05.-06.03.2025

November 8, 2024
Steigerung der Sicherheit durch Freischaltungsplanung im Digitalen Informationszwilling

Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend für den Austausch von Equipment und die Sicherheit von Wartungs- und Instandhaltungsprojekten. Es ist wichtig, die aktuelle AS-BUILT-Situation genau zu analysieren, um Abweichungen vom R&I-Schema zu identifizieren. Dies kann durch eine detaillierte Inspektion der Anlage und eine Überprüfung der vorhandenen Dokumentation erfolgen.

Um die Sicherheit systematisch zu erhöhen, sollten Unternehmen einen strukturierten Wartungsplan implementieren, der regelmäßige Inspektionen, präventive Wartungsarbeiten und die Aktualisierung von Sicherheitsprotokollen umfasst.
Die Verwendung von Checklisten kann dabei helfen, sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte berücksichtigt werden. Zudem ist es ratsam, Sicherheitsaudits durchzuführen, um potenzielle Risiken zu identifizieren und zu minimieren. Die Schulung des Personals in Bezug auf Sicherheitsstandards und Notfallverfahren ist ebenfalls von großer Bedeutung. Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Unternehmen die Sicherheit während der Wartungsarbeiten verbessern, die Zuverlässigkeit der Anlagen erhöhen und eine schnelle Rückkehr zum normalen Betriebsmodus gewährleisten. Das wertvolle Wissen der Mitarbeiter und aktualisierte R&Is sind dafür unverzichtbar – aber reicht das?
Es geht noch besser: mit dem Digitalen Informationszwilling der Anlage. Dieser beinhaltet alle Daten, Dokumente und Pläne auf aktuellem Stand. Und mehr noch: Das „Wissen“ des Digitalen Informationszwillings und insbesondere das R&I kann genutzt werden, Freischaltpläne zu erstellen.
Direkt im R&I wird definiert, welche Maßnahmen für welches Aggregat erforderlich sind. Farbliche Markierungen im R&I verdeutlichen visuell die geplante Maßnahme und ermöglichen so auch, eventuelle Fehler schon in der Planung zu korrigieren – um sie in der Realität zu vermeiden.
Die Planung kann gespeichert und z. B. für Revisionen und Arbeitsanweisungen wiederverwendet werden.

Die webbasierte, schnelle und gesicherte Verfügbarkeit valider Anlagendaten und -informationen ist bei Störfällen noch wertvoller. Richtige Entscheidungen auf AS-BUILT-Basis werden so möglich. Und auf einen Blick ist ersichtlich, welche Arbeitsschritte für die Freischaltung der zu reparierenden oder auszutauschenden Komponente vorbereitend erforderlich sind.
Begleitend dazu sind im Digitalen Informationszwilling auch entsprechende Ersatzteillisten, Arbeitsanweisungen und Instandhaltungspläne vorhanden. So wird die in Sicherheit resultierende Planungsqualität für Störungsbehebungen, Wartung und Instandhaltung systematisch auf ein neues Level gehoben.
Nach Abschluss der Arbeiten wird per Handy oder Tablet die Maßnahme mit Fotos, Text und ggf. aktualisierten Dokumenten im Digitalen Informationszwilling dokumentiert.

Der Digitale Informationszwilling begleitet den Betrieb einer Anlage optimalerweise vom Bau über den Betrieb und die Modernisierung bis zum Rückbau. Für Bestandsanlagen kann er nachträglich erstellt werden. Wird er gepflegt, liefert er die optimale, valide Datengrundlage für jegliche Arbeiten an der Anlage und minimiert darüber hinaus das Haftungsrisiko.